Historie

Im Juni 1662 begann man mit dem Bau einer künstlichen Wasserstraße, dem Friedrich- Wilhelm- Kanal, zur Verbindung von Oder und Spree. Nach der Fertigstellung wurde sie im August 1668 als „Der Neue Graben“, im Beisein des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm eingeweiht. Zu Ehren des Großen Kurfürsten erhielt „Der Neue Graben“ oder „Müllroser Kanal“ später den Namen Friedrich-Wilhelm-Kanal.
Seine schleusen waren Holzkonstruktionen aus Eichenholz. Nur zum Teil benutzte der Kanal das Bett der Schlaube, sonst verlief er in einem separat gegrabenen Bett. Im März 1669 ging erstmals Schifffahrt durch den Neuen Graben.

Von 1669 bis 1716 wurden die hölzernen Schleusen durch Massivbauten ersetzt und ihre Zahl von 14 auf 11 und später auf 7 verringert. Durch ständigen Wassermangel, die Wassertiefe betrug oft nur 70 cm, wanderten viele Schiffer zum größeren Finowkanal ab. Daraufhin beschloss man den Neubau des Kanals. 1868 war dieser Neubau abgeschlossen und alle Schleusen zur Aufnahme von zwei Finowmaß- Kähnen ausgelegt. Zur Erinnerung an den Bau des Kanals wurde zum 200- jährigen Bestehen ein Denkmal errichtet.
Durch das wachsende Verkehrsbedürfnis wurde jedoch der Bau eines leistungsstärkeren Kanals notwendig. Teile des Friedrich- Wilhelm- Kanals wurden zum Bau des Oder- Spree- Kanals benutzt.Der Abschnitt von Schlaubehammer zur Oder wurde im zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen durch Sprengen von Schleusenunterhäuptern und Brücken betriebsunfähig gemacht. Durch den Bau des Oder- Spree- Kanals, Ende des 19. Jh. Verlor der Abschnitt zwischen Schlaubehammer und dem Brieskower See seine Bedeutung für die Schifffahrt.

Heute prägt der Kanal in Verbindung mit der ihn begleitenden artenreichen Fauna und Flora als landschaftliches Kleinod das Bild des Ortes Groß Lindow. Der Friedrich- Wilhelm- Kanal gehört zu den ältesten Binnenwasserstraßen Deutschlands und steht unter Denkmalschutz. Er verband die Spree mit der Oder und war 23 km lang.